Aktuelles

Schaufutterstellen eingerichtet Januar 2022

NABU lädt ein zur Beobachtung/Förderung durch BINGO 

Groß und Klein können sich auf besondere Weise im Landkreis Vechta an der heimischen Vogelwelt erfreuen: der NABU Vechta hat an drei Schulen im Landkreis Vechta Schaufutterstellen für „Gefiederte“ eingerichtet:  Erich-Kästner-Schule in Vechta, Franziskusschule in Lohne und Johannesschule in Steinfeld. Bis Ende März werden die Futterstellen von den Ehrenamtlichen des NABU betreut. Ermöglicht wurde dieses Vorhaben durch die Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.

„Wir möchten möglichst viele Menschen an die Vogelwelt heranführen, möchten ihnen Vogelarten am Futterplatz nahe bringen“, berichtete Rainer Gritzka vom NABU Vechta. „Es ist wichtig, heimische Arten zu kennen und Neugier für Arten zu entwickeln, die bislang nicht zum eigenen Erlebnisumfeld zählten“, sagt Ludger Nerkamp, „denn nur was ich kenne, kann ich schützen. Und nur für das, was ich erhalten sehen möchte, weil ich es kenne, kann ich Empathie aufbauen!“

Deshalb wurde die Schaufutterstellen gleich auf mehreren Quadratmetern angelegt: Wie ein Buffet bieten sich Meise, Dompfaff, Grünfink, Buntspecht und Co viele verschiedene Futtergeräte an. Allen zu eigen ist, dass sie Hygiene bei der Fütterung großschreiben lassen: „Besser als Massenfutterplätze, etwa durch große Futterhäuser, durch die die Vögel laufen und darin auch ihren mitunter infizierten Kot fallen lassen, sind viele kleine Futtergeräte, etwa Futterschütten und -röhren. Darin kann das Futter nicht feucht werden und schimmeln und ist vor Verschmutzung geschützt. Natürlich müssen auch diese gereinigt werden und altes Futter regelmäßig ersetzt werden, dies geschieht jedoch auf einfache wie gründliche Weise“, erklärt der NABU-Aktive.

Auch Fettkolben kommen zum Einsatz – und natürlich viel energiereiches Futter aus Saaten und Samen, denn Kleinvögel verlieren in kalten Winternächten bis zu einem Fünftel ihres Körpergewichts. „Und sogar ein kleiner Futterautomat für Eichhörnchen ist mit dabei!“ berichtet Wolfgang Bente. „Wir möchten mit diesen Futterstellen auch die Erlangung von Artenkenntnis fördern, indem sich Menschen mit den dort beobachteten Vogelarten beschäftigen – und sich etwa fragen, warum sie jetzt im Winter manche Vogelarten dort häufiger und andere gar nicht sehen. Und indem sie erfahren, dass manche heimische Vögel nun als Zugvögel im Süden sind, andere als Standvögel ganzjährig hier vor Ort bleiben und manche in diesen kalten Zeiten sogar den aus Skandinavien und anderen Teilen Nord- und Nordosteuropas zu uns finden!“

„Und: Wir hoffen, durch diese Schaufutterstelle auch Anregungen geben zu können, wie eine artgerechte Fütterung im eigenen Garten oder auf dem Balkon und im Kleingarten stattfinden kann.“ Sobald es die Pandemielage zulassen wird, will der NABU Vechta dort auch erläuternde Beobachtungsnachmittage an der Schaufutterstelle durchführen

 

Und nun freut sich der NABU über viele Besucherinnen und Besucher, die den Gefiederten und – mit etwas Glück – dem Eichhörnchen bei der Futteraufnahme zusehen möchten, die miterleben möchten, wie ein Trupp Schwanzmeisen durch das Geäst turnt, wie der Buntspecht ein Loch in den Fettkolben reibt und das Fett mitnimmt und wie sich Blau- und Kohlmeisen Sonnenblumenkerne holen.

Vortrag: Kommt der Wolf nach Vechta?

Multimedia-Vortrag des NABU Vechta am 10. April 2014, um 18.00 Uhr in der

Universität Vechta; Gebäude Q, Raum Q015, Ecke Driverstraße 22 / Universitätsstraße.

 

 

Etwa seit dem Jahr 2000 leben wieder Wölfe (Canis lupus) dauerhaft in Deutschland.

Die Zuwanderung erfolgte zuerst nach Sachsen und nach Brandenburg.

Dort leben heute mehrere Rudel, die in den letzten Jahren etwa 250 Welpen aufgezogen haben.

 

Nach der Geschlechtsreife im zweiten Lebensjahr verlässt der Jung-Wolf das Elternrudel und wandert auf der Suche nach einem eigenen Revier und nach einem Partner weite Strecken.

 

Inzwischen werden Wölfe immer häufiger auch in Norddeutschland („vor unserer Haustür?“) gesichtet. Drei Rudel und mehrere Einzeltiere leben inzwischen in Niedersachsen.

 

Die Rückkehr des Wolfes verbessert die natürliche ökologische Vielfalt. Die Reaktionen darauf sind überwiegend positiv. Dennoch gibt es gelegentlich Respekt, Vorbehalte und Ängste gegenüber dem Wolf. Diese begründen sich oft auch auf Unkenntnis über die Lebensweise der Tiere.

 

Im Normalfall meidet der Wolf den Menschen und umgeht ihn. Eine Koexistenz von Mensch und Wolf ist weitgehend problemfrei möglich.

 

Wölfe sind „Opportunisten“, sie nutzen unsere Wege, aber sie brauchen eben auch keine „Wildnis“ zum Überleben. Daraus können sich auch Probleme im Zusammenleben ergeben.

 

Nach EU-Recht und nationalem Recht sind Wölfe streng geschützt.

 

Der Wolf ist dauerhaft nach Niedersachsen zurückgekehrt und streift damit auf seiner Wanderroute nach Norden zwangsläufig auch immer öfter durch unser Bundesland!

Um uns darauf einzustellen, bietet der NABU Vechta in einem Multimedia-Vortrag Wissenswertes und faszinierende Information über eines der seltensten Säugetiere Deutschlands – den Wolf!

 

Präsentation: NABU–Wolfsbotschafter Peter Griemberg.

 

Termin: Donnerstag, 10. April 2014, um 18.30 Uhr

Universität Vechta. Gebäude Q, Raum Q015, Universitätsstraße, Ecke Driverstraße 22

Der Eintritt ist frei!


Spechtexkursion im Herrenholz


NABU-Ortsgruppe Vechta: Zahlreiche Aktivitäten und Bestätigung des Vorstandteams

Die Besucher der Mitgliederversammlung der NABU-Ortsgruppe Vechta am 06.03.2013 im Gulfhaus in Vechta zeigten sich begeistert von den vielfältigen Aktivitäten und der erfolgreichen Naturschutzarbeit der Ortsgruppe in den letzten 4 Jahren. Neben Exkursionen und praktischen Arbeiten (Insektenhotel, Nistkästen etc.) ist für die Aktiven insbesondere die Kooperation mit Behörden und weiteren Naturschutzverbänden sehr wichtig. Denn erfolgreicher Naturschutz wird häufig durch politische Entscheidungen beeinflusst.

 

So war es nicht verwunderlich, dass in den Vorstandswahlen der aktuelle Vorstand bestätigt wurde.

Vorsitzender: Frank Rieken

Kassenwart: Ludger Nerkamp

Schriftführer: Daniel Tautz

Beisitzer: Holger Schürstedt und Rainer Gritzka

Kassenprüfer: Imme Wichelmann, Susanne Ehlers

Obwohl die NABU-Ortsgruppe Vechta ein nachhaltiges Mitglieder- und Aktivenwachstum aufweist, sind Naturschutzinteressierte, die mitmachen wollen herzlich willkommen.

 

Im Anschluss an die Vorstandswahlen berichtete Holger Schürstedt mit einem eindrucksvollen Bildervortrag über den Vogel des Jahres 2013 – Die Bekassine. Dieser Moorvogel ist im Landkreis Vechta noch als Brutvogel vorhanden, sollte aber streng geschützt werden, da er akut gefährdet ist. Die Ortsgruppe plädiert daher für einen besseren Schutzstatus der Moorflächen im Landkreis Vechta.

 


Obstbaumschnitt-Seminar

Zur Zeit finden keine Seminare statt.

 

Weitere Infos


Kinoerlebnis mit dem Nabu - Geheimnisse des Waldes

 “Geheimnisse des Waldes”

So haben Sie den Wald noch nie gesehen!

 

 

In ruhigen und wunderschönen Bildern des Tierfilmers Hans-Jürgen Zimmermann wird dieser Film aus der Perspektive einer Frau erzählt, die es in jeder freien Minute hinaus in den Wald zieht, um die Natur hautnah zu erleben.

 

Der Film zeigt in fantastischen Bildern die schönsten Naturbeobachtungen im Laufe eines Jahres. Neben bekannten Waldbewohnern wie Rehen, Hirschen, Wildschweinen oder Füchsen zeigt er Sperber und Wildkatze, Steinmarder und Schwarzspecht, und noch viele andere mehr.

 

Viele Tiere erlebt der Zuschauer so hautnah, wie er sie draußen im Wald nie zu sehen bekommt

Mit dem faszinierenden Wechsel der Jahreszeiten erlebt er auch den Wald so intensiv wie nie zuvor. Ein Spiel von Licht und Farben, ein Genuss für die Sinne, für Auge und Ohr.

 

Die Aufnahmen zu dieser mitten in Deutschland gedrehten, 115-minütigen Naturdokumentation entstanden fast ausschließlich im Norden von Rheinland-Pfalz. Einige Tierarten sind in den letzten Jahren sogar wieder hierher in die Wälder zurückgekehrt wie etwa der seltene Schwarzstorch oder der scheue Kolkrabe.

 

Jetzt können Sie die Geheimnisse des Waldes auch auf der großen Kinoleinwand erleben. Ein Film für die ganze Familie, spannend und informativ zugleich.

Der NABU empfiehlt diesen Film und lädt ein zu diesem ganz außergewöhnlichen Waldspaziergang.

Die Vorführung ist am Mittwoch, 14.11.2012 um 20:00 Uhr und am Sonntag, 18.11.2012 um 17:15 Uhr in der Schauburg Cineworld Vechta. 

“Geheimnisse des Waldes”

So haben Sie den Wald noch nie gesehen

 



Fledermausexkursion war ein großer Erfolg


Kobolde der Nacht im Zitadellenpark

Bei der Exkursion erfahren Sie Interessantes über die „Kobolde der Nacht“, z. B. die Breitflügelfledermäuse. Diese sind verhältnismäßig groß und haben eine Spannweite von rund 36 Zentimetern. Sie sind häufig im menschlichen Siedlungsraum anzutreffen.
Bei der Exkursion erfahren Sie Interessantes über die „Kobolde der Nacht“, z. B. die Breitflügelfledermäuse. Diese sind verhältnismäßig groß und haben eine Spannweite von rund 36 Zentimetern. Sie sind häufig im menschlichen Siedlungsraum anzutreffen.

Vechta, August 2012. Anlässlich der 16. Europäischen Fledermausnacht führt die Ortsgruppe Vechta des Naturschutzbundes (NABU) am Freitag den 24. August eine Fledermausexkursion durch. Für diese Veranstaltung wurde ein besonders attraktiver Ort ausgewählt: der Zitadellenpark in Vechta. Beginn ist um 20 Uhr vor dem „Museum im Zeughaus“, Zitadelle 15.

 

Der Leiter der Exkursion, NABU-Bezirksgeschäftsführer Rüdiger Wohlers aus Oldenburg, wird die ansonsten für das menschliche Ohr nicht hörbaren Ultraschalllaute der Fledermäuse mittels spezieller Detektoren hörbar machen. Die Veranstaltung ist auch für Kinder und Jugendliche geeignet, sodass die ganze Familie den „Kobolden der Nacht“ auf der Spur sein kann.

 

Ein Teilnehmerbeitrag wird nicht erhoben – über eine Spende für Maßnahmen zum Schutz der Fledermäuse wird gebeten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung wird etwa zwei Stunden dauern.

 

Weitere Informationen über die lokale Naturschutzarbeit der NABU-Ortsgruppe Vechta sind im neugestalteten Internetauftritt www.nabu-vechta.de zu finden.

 


Im Zitadellenpark auf Fledermaussuche


Nestlingsberingung mit einer 5. Klasse des Kolleg St. Thomas Vechta


Birdrace 2012


Der Vogel des Jahres 2012

Die Dohle wurde zum neuen Vogel des Jahres gewählt!

Mehr


www.nabu-vechta.de machte den 3. Platz bei der Vergabe des Vechtaer Internet Preises

Die Nabu Ortsgruppe Vechta hat am 07.12.11 den dritten Platz des Vechtaer Internet Preises der Initiative Vechta gewonnen. Imme Wichelmann und Frank Rieken empfingen ihn und die 250 Euro am Mittwoch im Vechtaer Rathaus.

 

Zeitungsartikel

Initiative-Vechta


Kooperationsvereinbarung zum Moorbach unterschrieben

Von links: Herr Kramer (Hase-Wasseracht), Herr Tautz (Nabu), Bürgermeister Uwe Bartels, Uni-Präsidentin Prof. Dr. Marianne Assenmacher, Herr Weiger (Kolleg St. Thomas) Quelle: Sonntagsblatt
Von links: Herr Kramer (Hase-Wasseracht), Herr Tautz (Nabu), Bürgermeister Uwe Bartels, Uni-Präsidentin Prof. Dr. Marianne Assenmacher, Herr Weiger (Kolleg St. Thomas) Quelle: Sonntagsblatt

 

ALLE RUDERN IN EINEM BOOT

 

Mit dem Aufstellen einer Infotafel über den Moorbach im Füchteler Esch hat das Projekt bereits im August erste Früchte getragen. Offiziell wurde die Kooperationsvereinbarung zur Gewässer- und Auenerkundung im Vechtaer Bereich des Moorbachs nun am Donnerstag unterschrieben. Die Stadt Vechta, die Hase-Wasseracht, die Uni Vechta, das St. Thomas-Kolleg und die Vechtaer Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) wollen im Rahmen dieser Kooperation künftig enger zusammenarbeiten.
Schüler des St. Thomas-Kollegs nehmen Gewässerproben, Lehramtsstudenten aus dem Fachbereich Biologie erheben im Rahmen von Bachelorarbeiten Daten zu Flora und Fauna im Bereich des Moorbaches, der Nabu begleitet das Projekt mit seinem Fachwissen, die Hase-Wasseracht betreut den Fortgang des Projektes als die für die Unterhaltung des Baches zuständige Behörde, und die Stadt Vechta setzt einzelne Projekte um. So ist in der Nähe des Torfwerks Tabeling am Langen Damm ein 37 Hektar großer Flächenpool in den Randbereichen des Moorbachs geplant. Die etwa zwei Kilometer große Fläche dient als Kompensationsmaßnahme zum Baugebiet in Telbrake. Hier soll bis Mitte des kommenden Jahres eine Auenlandschaft entstehen. „Wir wollen mit der Kooperation den Schutz und die Entwicklung von Fließgewässern auf den Weg bringen und so den Umweltgedanken, insbesondere in Bezug auf heimische Gewässer, in den Köpfen der Menschen stärker verankern“, sagte Vechtas Bürgermeister Uwe Bartels anlässlich der Unterzeichnung am Donnerstag im Vechtaer Rathaus. Als eine „Win-Win-Situation“ bezeichnete Bartels die Kooperation für alle Beteiligten.
Einen Vorteil für ihre Studenten sieht die Präsidentin der Universität Vechta, Prof. Dr. Marianne Assenmacher, zum Beispiel in der praktischen Anwendung der Studieninhalte. Auch die Zusammenarbeit mit Schülern des St. Thomas-Kollegs, als mögliche künftige Vechtaer Studenten, bewertete sie als positiv. Unterstützung bekam sie dabei vom stellvertretenden Schulleiter des St. Thomas-Kollegs, Christoph Weiger.
Daniel Tautz vom Nabu zeigte sich froh über die Vereinbarung, und die Tatsache, dass gleich mehrere Institutionen hier an einem Strang ziehen.
Der Geschäftsführer der Hase-Wasseracht, Manfred Kramer, stieß ins gleiche Horn. Die Kooperation bezeichnete er als Ideenbörse, aus der im Laufe der nächsten Jahre sicherlich zahlreiche Projekte im Sinne des Umweltschutzes entstünden.

 

Quelle: Sonntagsblatt vom 30.10.2011


Aufstellung der Infotafel zur Geschichte des Moorbachs

Aufklärung über ein längst trübes Gewässer Quelle: NWZ 04.08.11
Aufklärung über ein längst trübes Gewässer Quelle: NWZ 04.08.11

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Naturschützer bekräftigen ihr „Nein“ zum Windpark am Goldenstedter Moor

Goldenstedt, den 01.08.2011


Das Goldenstedter Moor und das Dreiecksmoor zählen zu den wertvollsten Naturgebieten im Landkreis Vechta. Zusammen mit dem Barnstorfer Moor, dem Drebberschen Moor, dem Vechtaer Moor und dem Oyther Moor bilden sie den Moorkomplex „Großes Moor bei Barnstorf“. Seit im Oktober 2010 erstmals die Absicht öffentlich wurde, im vorwiegend landwirtschaftlich genutzten „Pulvermoor“ in unmittelbarer Nachbarschaft des Goldenstedter Moores einen Windpark zu errichten, haben die Unterzeichner wiederholt naturschutzfachlich begründete Gegenargumente und ihre strikte Ablehnung des Vorhabens deutlich gemacht. Vor dem Hintergrund der bundesweiten energiepolitischen Entwicklungen sowie aufgrund einer Neufassung der Empfehlungen zu Abstandsregelungen des Niedersächsischen Landkreistages (NLT) möchten wir unsere Position erneut darlegen.


Die Unterzeichner unterstützen den in Folge der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschlossenen nationalen Ausstieg aus der Atomkraftnutzung. Wir schließen uns aber auch der von der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Frau Beate Jessel, im April 2011 formulierten Warnung an, dass der Erhalt von Landschaft und Artenvielfalt gegenüber dem Ausbau der regenerativen Energien nicht ins Hintertreffen geraten darf. Der Ausstieg aus der Atomenergie darf aus unserer Sicht nicht als „Totschlagargument“ genutzt werden, um z.B. Windenergieanlagen (WEA) innerhalb naturschutzfachlich wertvoller Gebiete zu errichten.


Anfang 2011 wurde eine aktualisierte Fassung der Empfehlungen des NLT zur Berücksichtigung von Naturschutz und Landschaftspflege beim Ausbau der Windenergie veröffentlicht. Gegenüber der Fassung des Jahres 2007 wurden die geforderten Abstände von WEA zu bedeutenden Vogellebensräumen zusätzlich erhöht. Nachfolgend sollen die wichtigsten Forderungen der NLT-Empfehlungen und deren Bedeutung für die Windparkplanung im Pulvermoor erläutert werden.

Der Bau von WEA in naturschutzrechtlich geschützten Gebieten sowie in bedeutenden Brut- bzw. Gastvogelgebieten wird in den NLT-Empfehlungen weiterhin grundsätzlich ausgeschlossen. Solche Gebiete sollen als Tabuflächen gelten.
Das Pulvermoor wird im Winterhalbjahr von vielen Kranichen, Schwänen, Gänsen und Kornweihen als Nahrungsgebiet genutzt und ist Anfang 2011 insbesondere aufgrund seiner Bedeutung für rastende Kraniche seitens der Niedersächsischen Vogelschutzwarte als national bedeutendes Gastvogelgebiet eingestuft worden. Allein schon aufgrund dieser Bedeutung ist die Errichtung eines Windparks im Pulvermoor strikt abzulehnen.

 

Laut den NLT-Empfehlungen soll der Abstand zwischen WEA und Gastvogellebensräumen internationaler, nationaler bzw. landesweiter Bedeutung die 10-fache Anlagenhöhe, mindestens jedoch 1.200 m, aufweisen.
Im Pulvermoor sollen WEA mit einer Gesamthöhe von 180 m errichtet werden. Somit ergibt sich ein erforderlicher Abstand von 1.800 m. Ausgehend vom Goldenstedter Moor (= Gastvogelgebiet landesweiter Bedeutung) liegt fast der gesamte Windpark in der Abstandszone.

 

Offene Verbindungsbereiche zwischen Nahrungsflächen und Schlafplätzen sind für vieler Großvogelarten von hoher Bedeutung. Daher lautet die Empfehlung des NLT, solche Interaktionskorridore insbesondere bei Kranichen, Schwänen und Gänsen von WEA freizuhalten.
Der Übergangsbereich vom Goldenstedter Moor zum Pulvermoor dient vielen rastenden Kranichen als Vorsammelplatz. Diesen suchen sie nach der täglichen Nahrungssuche auf, um in der Abenddämmerung von dort die Schlafplätze innerhalb der renaturierten Moorflächen im Großen Moor anzufliegen.
Des Weiteren befindet sich das Pulvermoor auf der direkten Verbindungslinie zwischen den Schlafplätzen im Großen Moor und Nahrungsflächen im Umfeld der Hunte.

 

Dem Schutz der Schlafplätze bemisst der NLT eine besondere Bedeutung zu. Daher soll laut NLT zu international bedeutsamen Schlafplätzen von Kranichen, Schwänen und Gänsen ein Abstand von 3.000 m eingehalten werden (evtl. auch 6.000 m).

Die wichtigsten Kranichschlafplätze innerhalb des Großen Moores stellen Wasserflächen im Dreiecksmoor, im Norden des Barnstorfer Moores sowie an der Ostseite des Goldenstedter Moores dar. Die Anzahl der im Großen Moor rastenden Kraniche übertrifft regelmäßig die Anzahl von 1.900 Tieren und erlangt damit internationale Bedeutung. Somit besteht aus Sicht der Unterzeichner die Erfordernis, eine 3 km breite Schutzzone um die Schlafplätze grundsätzlich von WEA freizuhalten. Der gesamte Windpark Pulvermoor befindet sich jedoch innerhalb der 3 km-Zone.

 

Wir möchten noch einmal hervorheben, dass wir die Nutzung regenerativer Energien grundsätzlich unterstützen. Bei der Identifizierung möglicher Windpark-Standorte müssen jedoch die naturschutzfachlichen Aspekte vollumfänglich berücksichtigt werden, denn neben der Verantwortung für den Klimaschutz gibt es genauso die Verpflichtung, Natur und Landschaft zu schützen und die Artenvielfalt zu fördern.

 

Mit freundlichen Grüßen,
gez.

 

Heino Muhle, Christiane Lehmkuhl / Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems e.V. (BSH)
Walter Michalik / Naturfreunde Goldenstedt e.V.
Ingrid Schmidt, Heinz Niemann / Heimatverein Goldenstedt e.V.
Ludger Frye / Naturschutzbund Deutschland (NABU) – Niedersachsen sowie Kreisgruppe Vechta e.V.
Friedhelm Niemeyer, Kerrin Lehn / Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) – Diepholzer Moorniederung
Holger Schürstedt / Koordinator Kranichzählung Goldenstedter Moor / Großes Moor
Hermann Dirks / Kranichexperte und –referent
Dr. Günter Nowald / Kranichschutz Deutschland gGmbH


Naturschutzverbände übergeben Stellungnahme an die Gemeinde Goldenstedt

Windräder gefährden Kranichrastplatz

 

 

 

09. November 2010 - Vertreter von Naturschutzverbänden und örtlichen Vereinen haben am Freitag (5. November) im Rathaus der Gemeinde Goldenstedt eine gemeinsame Stellungnahme mit umfangreichem Datenmaterial an Bürgermeister Willibald Meyer und die Gemeinde Goldenstedt übergeben. Darin geht es um einen geplanten Windpark östlich des Goldenstedter Moores mit sechs bis zu 135 Meter hohen Windrädern, dessen Grundlage ein zehn Jahre alter Plan der Gemeinde ist.

Die Verbandsvertreter lehnen den Bau eines Windparks an dieser Stelle ab. Sie sind der Auffassung, dass der zugrunde liegende Plan völlig überholt ist und dass er die allseits bekannte Entwicklung des Raumes als Rastplatz für Kraniche mit internationaler Bedeutung nicht berücksichtigt. Das Große Moor bei Barnstorf hat innerhalb der Diepholzer Moorniederung - einem der größten Kranichrastplätze in Europa (77.500 rastende Kraniche im Herbst 2008, in der aktuellen Saison 51.000 rastende Kraniche) - eine herausragende Bedeutung.

Auch für weitere Rastvogelarten wie Singschwäne, Zwergschwäne, Gänsearten und Kornweihen hat sich der Raum Großes Moor und das Planungsgebiet teilweise zu einem international bedeutenden Nahrungs- und Rastgebiet entwickelt.

Aus diesen Gründen wurde an diesem Standort eine ursprünglich geplante 380-KV-Höchstspannungsleitung nicht weiter verfolgt und Alternativtrassen gesucht und gefunden. Und auch die südlich der Gemeinde Goldenstedt liegende Samtgemeinde Barnstorf hat ihre möglichen Windpotentialflächen im Randbereich des Großen Moores mit Rücksicht auf Belange des Natur- und Landschaftsschutzes (hohes Konfliktpotential) nicht weiter verfolgt.

Folgende Einwände haben die Verbandsvertreter gegen die Windräder:

  • Durch den Bau von Windrädern östlich des als FFH- und Naturschutzgebiet ausgewiesenen Goldenstedter Moores würden rastende Kraniche, Schwäne und Gänse wertvolle Nahrungsflächen verlieren.
  • Täglich genutzte Flugrouten zwischen Moor und Nahrungsflächen würden durch die Windräder unterbrochen.
  • Der international bedeutsame Kranichrastplatz Großes Moor bei Barnstorf würde stark gefährdet.

Die Verbandsvertreter fordern die Gemeinde Goldenstedt daher eindringlich auf, die alte Planung zu überdenken und das Vorhaben aus den dargelegten Gründen aufzugeben. Den Besuchern des Naturschutz-Informations-Zentrums (NIZ) im Goldenstedter Moor und den Natur- und Kranichfreunden der Region wäre es kaum vermittelbar, dass die Gemeinde Goldenstedt einerseits den Kranich in ihrem Logo führt, aber andererseits einen Windpark im Lebensraum der Kraniche plant.

Die Verbandsvertreter behalten sich rechtliche Schritte vor, um eine sachgerechte Lösung für die Natur und Landschaft im Planungsgebiet zu erreichen.

Die Vertreter von
- Biologische Schutzgemeinschaft Hunte, BSH, Ch. Lehmkuhl, H. Muhle
- Heimatverein Goldenstedt, I. Schmidt, H. Niemann
- Koordinator Kranichzählung Großes Moor, H. Schürstedt
- NABU-Kreisgruppe Vechta und NABU-Landesverband Niedersachsen e.V., L. Frye
- BUND Diepholzer Moorniederung, BUND-Landesverband Niedersachsen e.V., F. Niemeyer
- Kranichschutz Deutschland GmbH, Dr. G. Nowald